WERTHEIM/MAIN-TAUBER. Die Vertreterversammlung der Volksbank Main-Tauber für das Geschäftsjahr 2018 ging am Mittwochabend in der Main-Tauber-Halle in Wertheim über die Bühne. Die Berichte wurden beifällig aufgenommen, Vorstand und Aufsichtsrat entlastet, Wahlen durchgeführt und auch geehrt. Alle Voten erfolgten einhellig zustimmend.
Nach einem Rückblick auf 2018 in Bildern begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Stahl 140 von 267 möglichen Vertretern der 41 224 Mitglieder ebenso wie zahlreiche weitere Gäste der Veranstaltung. Er sprach die verschiedenen Regularien ausführlich an und verwies auf die im Vorfeld in Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim zahlreich angenommenen Vertreterdialoge.
Einflüsse von außen
Nach dem Totengedenken berichtete Vorstandsvorsitzender Michael Schneider über das Geschäftsjahr 2018. Er ging darauf ein, wie das, was in der Welt passiert, Auswirkungen auf die Volksbank Main-Tauber habe. Betriebe lieferten in die USA, nach Asien oder Russland, Geschehnisse in der Autoindustrie, das frühe Aus bei der Fußballweltmeisterschaft oder die Hitzewelle im Sommer 2018 beeinflussten, ob Vorhaben so umgesetzt werden könnten wie geplant oder eben über den Haufen geworfen würden.
Die Situation der Firmen mit der Frage „Wo bekommen wir Fachkräfte her?“ führe auch dazu, dass es seit Jahren keine größeren Kreditausfälle gebe, so Schneider. Mit Blick auf zehnjährige Bundesanleihen und einer Rendite bei 0,0 meinte er, die Welt sei immer noch verdreht und dies werde wohl noch eine Zeit so bleiben.
Der Vorstandsvorsitzende beleuchtete die einzuhaltenden Vorschriften und unterstrich: „Wir haben die Größe und die Fähigkeiten im Haus“.
Schneider verwies bezüglich neuer Eigenkapitalvorschriften ab 2022 darauf, man sei in Sachen Eigenkapital bisher schon nach oben gefahren und ergänzte: „Wir müssen weiter nach oben“. Er sagte, der Marktanteil der Volksbank Main-Tauber sei im Main-Tauber-Kreis größer als die des Konkurrenten.
Steigendes Kundenvolumen
Obwohl gelte, dass der Standard digital sein werde, säßen auch in Zukunft keine Roboter am Tisch. Wenn es komplex werde, das Gespräch auf persönliche Bedürfnisse ausgerichtet sei, dann werde die Volksbank Main-Tauber Lösungsanbieter der Region sein.
Robert Haas, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, verwies allgemein auf die Entwicklung in schwierigem Umfeld. Das betreute Kundenvolumen sei um 200 Millionen Euro gewachsen und liege nunmehr bei knapp vier Milliarden Euro. Der Blick in die Bankbilanz zeige eine Steigerung auf 2,049 Milliarden Euro. Eine ordentliche Struktur lasse die Niedrigzinsphase besser überstehen, so Haas, was zuversichtlich in die Zukunft blicken lasse. Beim Kreditwachstum sei man mit einem Mehr von 7,1 Prozent „überdurchschnittlich unterwegs“, betonte der redner, der anschließend die Struktur der Bilanz erläuterte. Die Gewinn- und Verlustrechnung ergebe einen Jahresüberschuss von 2,522 Millionen Euro.
Haas erläuterte den Vorschlag zur Verwendung dieses Jahresüberschusses, der die Ausschüttung einer Dividende von fünf Prozent (1,090 Millionen Euro), eine Einstellung in die gesetzliche Rücklage von 450 000 Euro, eine Einstellung in die anderen Ergebnisrücklagen (950 000 Euro) sowie einen Vortrag auf die neue Rechnung von 32 000 Euro vorsehe.
„Genossenschaftliche Familie“
„Wir unterstützen die Region auf vielfältige Weise“, betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende: als Steuerzahler, Investor, Arbeitgeber, als Förderer des ehrenamtlichen Engagements. Er meinte abschließend: „Die genossenschaftliche Familie hat sich bewährt“.
Bernhard Stahl trug den Bericht des Aufsichtsrates vor. Der Vorsitzende des Gremiums erläuterte Einzelheiten, verlas ausführlich den Schlussbericht als Ergebnis der gesetzlichen Prüfung durch den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband und zitierte daraus: „Jahresabschluss ordnungsgemäß“, „uneingeschränkter Bestätigungsvermerk“.
Die Versammlung nahm dies einhellig zur Kenntnis, ebenso per sichtbarem Votum die Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2018 sowie die Beschlussfassung
über die Ergebnisverwendung.
Die Entlastung des Vorstands sowie der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2018, bekundeten die Vertreter beide Male einstimmig.
© Fränkische Nachrichten, Hans-Peter Wagner, Freitag, 07.06.2019